Sartorius baut in Freiburg und will sich verdoppeln

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Im Gewerbegebiet Haid legt die Firma Sartorius den Grundstein für ein Gebäude, das schon halb fertig ist. Im 140-Millionen-Projekt will das Biotechnologie-Unternehmen noch weiter wachsen.

Der eine oder andere Besucher wird sich bei der Anreise am Mittwoch irritiert nach dem richtigen Ort umgeguckt haben, denn eine Baugrube, in der Grundsteinlegungen ja üblicherweise stattfinden, findet sich in der Endinger Straße 1 nicht. Stattdessen steht dort ein bereits fortgeschrittener Rohbau. Ursprünglich, erläuterten Firmenvertreter, sei die Feier bereits für Juli geplant, aber aus terminlichen Gründen verschoben worden. "Eigentlich müsste heute eher Richtfest sein und keine Grundsteinlegung", erklärte denn auch Felicia Rosenthal, Geschäftsführerin von Sartorius Cellgenix, zum Festakt am Mittwoch. Und so versenkten sie, Joachim Kreuzburg und René Fáber aus der Firmenspitze des Biotechnologie-Herstellers sowie Oberbürgermeister Martin Horn die übliche Kapsel für die Nachwelt zwischen bereits errichteten Mauern.

Bereits während der Pandemie stark gewachsen

Rund 140 Millionen Euro investiert Sartorius in den neuen Standort im Gewerbegebiet Haid und setzt damit um, was sich 2021 angedeutet hatte, als die Firma die Freiburger Cellgenix übernahm: Damals hatte man angekündigt, den Standort Freiburg deutlich ausbauen zu wollen. Die bislang am Flugplatz residierende Firma stellt Materialien her, die im Bereich von Zell- und Gentherapien benötigt werden und ist bereits während der Pandemie stark gewachsen. Am neuen Standort sollen Produktion und Forschung ausgebaut werden – und Personal. Die Firma rechnet mit einem Wachstum von derzeit rund 90 auf etwa 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre", präzisiert Sartorius-Vorstand René Fáber.

"Den Standort auf der Haid haben wir schon 2019 in den Blick genommen", erklärte Felicia Rosenthal anlässlich der Grundsteinlegung. Sie ist schon lange in Freiburg, 1994 gehörte sie zu den Gründern von Cellgenix, die damit erste Ausgründung einer Firma an der Freiburger Uniklinik war. Für die erfolgreiche Standortsuche bedankte Rosenthal sich bei der Freiburger Wirtschaftsförderungsgesellschaft FWTM und dem Gemeinderat.

Weiter etabliert sich die Medizintechnik in Freiburg

"Es ist ein schöner Tag", resümierte Oberbürgermeister Martin Horn, "weil der unsere Stadt weiter voranbringt." Sartorius habe sich ohnehin zu einem echten Freiburger "Ausrufezeichen-Unternehmen" entwickelt, zudem würde damit einmal mehr die Sparte Medizintechnik und Biotechnologie in der Stadt gestärkt, mit der sich Freiburg bereits ein ganzes Stück profiliert hat. So erinnerte Horn an den Spatenstich für die Freiburger Niederlassung des US-Konzerns Intuitive Surgical im vergangenen Jahr. Und natürlich passe der Bau zur Green City. Laut Auskünften der Firma soll es CO2-neutral betrieben werden. Erdwärme wird zum Heizen genutzt, Kälte aus Brunnenwasser, der Strom kommt von einer PV-Anlage – und die Fassade soll begrünt werden.

Der Neubau von Sartorius mit seinen rund 10.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche für Labore, Reinräume und Büros soll im kommenden Jahr fertiggestellt sein, die Produktion soll 2026 losgehen. Was das für den bisherigen Standort am Flugplatz plus einen übergangsweise eingerichteten Erweiterungsbau der Firma bedeutete, könnte man noch nicht sagen, so Sartorius-Vorstand René Fáber: "Die Produktion, die da läuft, kann nicht einfach abgestellt werden."

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