Der Bus-Schlenker am Keidel-Bad stößt im Rat von Freiburg-Munzingen auf Kritik
Seit rund drei Monaten verbindet am Tuniberg die Buslinie 32 alle vier Ortsteile miteinander. Neu ist zudem, dass die Linie 34 – die die frühere Linie 35 ersetzte – auf ihrer Fahrt zur Straßenbahnhaltestelle im Gewerbegebiet Haid jedes Mal Station am Eugen-Keidel-Bad macht. Das sorgte in der Ortschaftsratssitzung für Kritik. Durch den zusätzlichen Schlenker summiere sich die Fahrzeit Richtung City mittlerweile auf rund 50 Minuten, monierten Ortschaftsräte und anwesende Bürger. Früher seien es etwa 40 Minuten gewesen. Der Schnellbus, der nur 25 Minuten braucht, fährt nur morgens und am Nachmittag, am Wochenende gibt es keine Verbindung. Katastrophal sei auch die Situation für die Schüler, berichtete Katja Weber (Munzinger Wählergemeinschaft). Ihre Tochter benötige mittags eineinhalb Stunden, um nach Hause zu kommen. Das Schnellbusangebot weiter auszubauen, wäre jedoch mit immensen Kosten verbunden, erklärte Maximilan Grasser, Fahrplanplaner bei der Freiburger Verkehrs-AG (VAG): "Das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss stimmen." Die VAG werde am Ende der derzeit laufenden zweijährigen Pilotphase die Fahrgastzahlen bestimmen. Den Schlenker übers Eugen-Keidel-Bad würde sich auch die VAG gerne sparen, so Grasser: "Wir hätten gerne eine Bushaltestelle zentral vorne an der Straße." Das jedoch gestalte sich schwierig, weil es sich bei der dort verlaufenden Tiengener Landstraße um eine Bundesstraße handle, für die es besondere Auflagen gebe.
Im Neubauprojekt an der St.-Nikolaus-Kirche in Opfingen ist auch ein Angebot für Seniorinnen und Senioren geplant. Dieses solle dem gesamten Tuniberg zugute kommen, erklärte Inge-Dorothea Boitz, Geschäftsführerin der Evangelischen Sozialstation, die das Projekt umsetzt. Geplant sei eine neuartige Form der Kurzzeitpflege, genannt "Opfinger Modell". Der Betroffene wird dabei in einer Wohnung des Komplexes über den ambulanten Pflegedienst versorgt, nachts gibt es eine Betreuung durch Fachkräfte. Eingebunden ist zudem ein "Case Manager", der Angehörige zu Unterstützungs- und Pflegeangeboten berät. Zwölf Plätze gibt es, die Unterbringung ähnele eher einem Hotel als einem Pflegeheim, so Boitz. Der Rat war begeistert vom Konzept – und wünschte sich ein derartiges Angebot auch in Munzingen.